Behind Bars: Forty Drops

Behind Bars im „Forty Drops“ in Düsseldorf

Wie aus einer ehemaligen Kegelbahn unter einer Tapasbar eine neue Adresse für Barkultur in Düsseldorf wurde: Thomas Henry „Behind Bars“ zu Besuch im Forty Drops.

Irgendwann im Mai 2015 roch es muffig im „Frida“, der beliebten Tapasbar in der Bilker Allee im Süden von Düsseldorf. Genauer: Es stank. Der strenge Geruch stieg aus dem Keller empor – ein Rohrbruch war schuld. Fluch und Segen zugleich. Denn notgedrungen schaute sich der Besitzer Niko Stojanowski nun einmal genauer in den schlummernden Kellerräumen um. Sie beherbergten einst eine Kegelbahn und wurden in Anfangszeiten des Rauchverbots noch zum Qualmen genutzt, danach nur noch als Lager. Stojanowski stellte dabei fest: Die Räume sind eigentlich viel zu wertvoll, um sie wie ein Dornröschen weiterschlafen zu lassen. Warum nicht hier wieder eine Gastronomie machen? Die Entscheidung fiel: Es soll eine Bar werden. Dafür tat er sich mit Bartender Dennis Lieske aus dem „Beuys“ zusammen. Der kam nicht etwa dazu, als alles schon fix und fertig war, sondern legte in den Räumen, die mit abgehängter Decke und pinkfarbenen Wänden wie ein 1980er-Jahre-Partykeller aussahen, kräftig selbst Hand an. „Das Raumkonzept habe ich entworfen und alles selbst gekauft und eingebaut“, erzählt Lieske. Der Bartender mit Gefühl für Innenarchitektur werkelte vier Monate lang. Alles flog raus, hinein kamen Neonröhren in Form der Buchstaben des neuen Namens „Forty Drops“, nackte Glühdraht-Birnen, Stahlgitter-Elemente und Mosaik-Deckenfliesen. Die Gäste können in kleinen Sitzecken Platz nehmen und im hinteren Bereich – eine schöne Lösung für einen schmalen Raum an einem langen Holztisch. Gedimmtes Licht, Speakeasy-Flair – ein Kontrast zur südamerikanischen Tapasbar oben drüber. Aus einem Abstellraum ist eine der stimmungsvollsten Bars der Stadt geworden.

It´s all about the 40

Das Drink-Konzept kommt natürlich auch von Lieske: Im „Forty Drops“ dreht sich alles um die Zahl, die im Namen steckt. 40 Cocktails listet die Barkarte, der Fokus liegt auf Klassikern wie Whiskey Sour oder Mojito (nach Rezept von Lieskes Freund und Kollegen Kent Steinbach vom legendären „Mojitos“ im Düsseldorfer Medienhafen). 40 Gins stehen im Backboard – darunter auch deutsche Exemplare, u.a. Windspiel, Stauffenberg, Siegfried, Gin Sul und Ferdinand. Man schätzt hier die hohe Kompatibilität von Thomas Henry, das Tonic ist der Pouring-Filler im „Forty Drops“. Es gibt aber auch Kurze, „drop shots“. Serviert werden sie in Reagenzglas-Röhrchen, 4cl oder, wie man international misst, 40ml. In einer Bar? Lieske erklärt, man habe Partycharakter und Stil miteinander in Einklang bringen wollen. Das ist gelungen, denn in die schmalen Gläser kommt nicht einfach nur eine Shot-Spirituose, sondern ein „Mikro-Cocktail“, eine komprimierte Version des beliebten „Gin Basil Smash“ mit Gin, frischem Zitronensaft, Zuckersirup und natürlich Basilikum. Der erfreue sich großer Beliebtheit, lässt uns der Barchef wissen.

 

Back to the Partykeller

Besonders dann, wenn im „Forty Drops“ die Party steigt und das Publikum zu Hiphop aus den 1990er- und Nuller-Jahren mitnickt – Lieske lässt die Musik laufen, die er selbst gerne hört. Schon bald sollen DJs für diesen Live-Soundtrack sorgen – dann ist man endgültig wieder ein Partykeller, nur eben einer mit viel Stil. Dem Rohrbruch sei Dank: Das Dornröschen ist erwacht und hat feine Drinks zu bieten.

Forty Drops

Bilker Allee 4

40219 Düsseldorf

www.facebook.com/frtydrps

 

Öffnungszeiten:

Freitag und Samstag 20 bis 3 Uhr