Behind Bars: Ona Mor

Behind Bars im Ona Mor in Köln

Wer sich an den Tresen der Bar „ONA MOR“ in Köln setzt, wird vermutlich nicht nur schnell feststellen, dass sie den Nachnamen ihres sympathischen Gastgebers Alessandro Romano – rückwärts buchstabiert – trägt. Sondern wird vermutlich auch in die Versuchung gelangen, länger in dieser atmosphärischen Bar zu bleiben. Thomas Henry „Behind Bars“ zu Besuch am Rhein.

Alessandro, was ist das Konzept Deiner Bar?
Das „ONA  MOR“ steht auf drei Säulen: Erstens Gemütlichkeit für alle unsere Gäste mit schnellem, unaufdringlichem Service. Zweitens hochwertige und zum großen Teil hausgemachte, ungewöhnliche Zutaten für die Cocktail-Herstellung und drittens ist ganz klar auch das Eisschnitzen Programm bei uns. (Das Eis wird aus einem großen Eisblock herausgeschlagen und mit dem Messer nachbearbeitet, d. Red.)

Im „ONA MOR“ gibt es viele Eigenkreationen mit teils ungewöhnlichen Zutaten, etwa den „Réglisse Concombre“ mit holländischem Gin, frischer Gurke, Orangenlikör, frischem Zitronensaft, hausgemachtem Wacholdersirup und Lakritz-Aromen. Oder einen „Tommy´s Margarita“ mit Waldbeeren und süßem Senf. Ihr macht sogar maßgeschneiderte Drinks.
Ja, viele Gäste sind Fans unserer „Tailormade“-Karte geworden: Sie suchen sich verschiedene Aromen, Nuancen und die Stilrichtung aus, wir kreieren innerhalb von wenigen Minuten einen eigenen, auf sie zugeschnittenen Cocktail. Das Rezept schreiben wir in einer kleinen Karte auf uns sie dürfen es mitnehmen. In manchen Wochen schaffen wir 60 neue Cocktail-Kreationen, die besten kommen auf unsere zukünftige Cocktailkarte.

Wie stellst Du für Dich einen Ausgleich zwischen dem Job am Brett und Freizeit her – Stichwort Work-Life-Balance?
Wissen, wann Feierabend ist und einfach abschalten, mit Hobbys und Zeit mit meiner Frau Conny, Familie oder Freunden verbringen. Das klappt bei mir ganz gut.

Wo schaust Du Dich nach neuen Trends um? Wie kommst Du auf neue Ideen?
Jeder, der irgendwie jung als Bartender anfängt, schaut sich viel bei anderen oder bei Büchern ab und interpretiert. Wenn man dann ein Repertoire an Zutaten kennt, wird es leichter und man wird viel selbständiger beim Handeln, was z.B. dein Gast jetzt gerade braucht, um glücklich zu sein. Ich lasse mich gerne inspirieren, aber ich suche nicht, und das ist mein Tipp zur Work-Life-Balance 🙂 .

Du hast schon viele Stationen und Länder hinter Dir, unter anderem hast Du im weltberühmten Hotel „Burj Al Arab“ in Dubai und in Großbritannien gearbeitet. Dort wurdest Du zum Bartender des Jahres gekürt. Wer war Deine wichtigste Inspiration – gibt es eine Person, die Dich dazu gebracht hat, Bartender zu werden?
Man muss wissen, dass ich eine Ausbildung im Hotel gemacht und so einen Einblick auch in die Bar bekommen habe. Meine ersten Mentoren wie Dominik Schachtsiek und Felix Hartmann sowie viele angenehme und interessierte Gäste haben es mir recht früh leicht gemacht, mich für diesen Beruf zu begeistern.

Würdest Du es wieder tun?
Was für eine Frage!

Ihr gebt auch Schulungen für Amateure und Profis in der „ONA MOR Barschool“.
Unsere Kurse sind so aufgestellt, dass sowohl Profis als auch Laien und zum Beispiel auch kleine Geburtstagsgruppen oder Team Outings bei uns buchen können. Im Profi-Bereich konnten wir vielen Bartendern in Köln und Umkreis ein paar Tricks mitgeben. Gerade die Kurse „Sweet´n´Sour“, „Liquid Cuisine“ oder auch der „Japanese“-Kurs sind sehr gefragt. Unser Fun-Kurs ist eher für kleine Gesellschaften, die kurz vor dem Abendessen oder dem Ausgehen noch etwas unternehmen möchten.

In Kölns Barszene tut sich viel, neue Bars eröffnen. Als einer, der sich mittendrin befindet – Deine Sicht der Dinge?
Der Zusammenhalt ist groß. Es besteht keine direkte Konkurrenz, man ist eher wie eine Familie.  Man kennt die Vorlieben der Bartender, wenn sie zu Gast sind, und man kennt durchs Bar-Hopping auch ihre Stammgäste. Wir verbringen zum Teil auch die Freizeit miteinander. Es macht Spaß, in dieser Stadt zu arbeiten. Köln war für mich immer – nicht nur, weil es meine Heimatstadt ist – eine Institution für renommierte Bartender. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich manche unter ihnen auch den großen Traum von einer eigenen Bar erfüllen. Dass hochwertige Cocktails mit vielen selbstgemachten Zutaten bei den Kölner Gästen Anklang finden, ist schön zu sehen. Ich blicke positiv in die Zukunft, der Trend wird nicht abflauen. Da wird noch einiges passieren!

Deine Drink-Empfehlung mit Thomas Henry für das „Ona Mor“?
Gin und Thomas Henry Tonic Water. Schlicht, aber gut!

Vielen Dank, Alessandro!

 

ONA MOR – Die Kunst der feinen Getränke
Bar/ Cocktailkurse/ Cocktail Catering
Roonstraße 94
50674 Köln

onamor.de

Telefon: 0221/16874524

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 20 bis nach 2 Uhr, Sonntag und Montag 20 bis nach 1 Uhr.