Behind Bars: Stairs Bar, Berlin

10 Fragen an Konstantin Hennrich

Einer der spannendsten Bar-Neuzugänge in der Hauptstadt 2017 ist zweifellos die Stairs Bar in Wilmersdorf. Konstantin Hennrich, der zuvor im Friedrichshainer „Chapel“ hinter dem Tresen stand, hat sich hier den Traum von der eigenen Bar verwirklicht. Was ist die Idee seiner Bar? Worauf sollte man achten, wenn man sich selbständig macht? Und natürlich: Was sollte man im „Stairs“ probieren? Thomas Henry hat sich „behind bars“ begeben.

1. Konstantin, mit dem „Stairs“ hast du jetzt deine eigene Bar. Wie groß und wie schwer war der Schritt vom Angestellten-Dasein in die Selbständigkeit?
Der Schritt in die Selbstständigkeit ist eigentlich nicht so schwer, was alles damit anfällt ist eher die Herausforderung. Man sollte sich gut über bestimmte Sachen informieren, zum Beispiel welche Amtsgänge man machen muss, wie es mit den örtlichen Gegebenheiten ausschaut, ob man vielleicht einen Schallschutz einbauen muss.

2. Was hast du gelernt?
Ich würde nie wieder eine Neukonzession beantragen. Da beschäftigt man sich nur damit, alle Vorschriften einzuhalten. Lieber eine bestehende Gastronomie übernehmen. Die ist schon konzessioniert und macht den Anfang leichter.

3. Wie erklärt sich der Name Stairs Bar – die Bar liegt ja im Erdgeschoss.
Der Name kam mit dem Design der Bar. Wir haben mit unserem Architekten über die einzelnen Elemente in der Bar gesprochen. Ich wollte nicht, dass der Gast gleich bei mir im Laden steht, wenn er geklingelt hat. Daher der Weg über die Treppen (man tritt ein, geht links eine kleine Treppe hoch, erblickt die Bar und geht dann wieder eine kleine Treppe hinunter, Anm. d. Red.). So kam dann auch der Name zustande. Ich habe mir lange überlegt, ob der Name passt. Aber mit dem Logo und der Idee, auch eine Abstufung der Drinks in der Karte zu haben, war ich dann überzeugt.

4. Wie würdest du die Bar in drei Worten beschreiben?
Gemütlich, elegant, anders.

5. Wann ist eine Bar für dich nicht nur gut, sondern wirklich exzellent?
Wenn die Menschen hinter dem Tresen wissen, was sie tun. Das heißt, mir nicht irgendwelche neuen Infusionen erklären, sondern vielmehr den Überblick behalten und mit den Gästen richtig umgehen. Wie ist das Licht und die Musik? Für mich ist die Atmosphäre und die Menschen, die dort arbeiten, wichtiger als am Ende der Drink.

6. Wie inspirierst du dich selbst?
Ich tausche mich viel mit meinem Kollegen aus, lese zu Themen, die mich interessieren, gehe auf Workshops und besuche Kollegen, um zu schauen, was die so Neues machen.

7. Welchen Drink mit Thomas Henry sollte man im „Stairs“ probiert haben?
Definitiv den neuen „Lemon Milkpunch“. Der wird mit einem Schuss Thomas Henry Coffee Tonic getoppt.

8. Für manche Drinks verwendet ihr ja eine ganz besondere Zutat, nämlich Kirchererbsenwasser. Wie kamt ihr denn bitte darauf?
Wir haben nach Alternativen zum Eiweiß gesucht und sind dann darauf gestoßen. Kichererbsenwasser, Aqua Faba, wird schon lange in der Küche verwendet, um Schäume herzustellen. Es ist wesentlich ergiebiger und macht einen besseren Schaum. Zudem ist es leicht salzig, was die Drinks zusätzlich unterstützt.

10. Absurdestes Barerlebnis?
Gar nicht so einfach … ein Gast, der anfängt, einen Bartender zu schlagen, aber dann haushoch verliert. Und Gäste, die in die Rooftop-Bar im sechsten Stock hinauf fahren, um dann wieder bis zum dritten Stock runterzulaufen, um sich anzustellen.

Vielen Dank, Konstantin.

Stairs Bar
Uhlandstraße 133
10717 Berlin

www.stairsbar-berlin.com